Des Esels Schatten
Am Hochufer neben der Herdbrücke hat Ivo Weber eine besondere Facette zur Biografie von Philipp S. vorgesehen. Von einer AI hat er sich eine Satire von Wieland zusammenfassen lassen. Es geht um eine mythische griechische Stadt Abdera, die als Partnerstadt des deutschen Schilda verbürgt ist. Dorther kommt ein reisender Zahnarzt. Er ist normalerweise mit seiner Eselin unterwegs, die seine Utensilien tragen kann. Als er vorübergehend auf sie verzichten muss, mietet er einfach einen Esel. Bei einer Pause an einem heißen Tag möchte er sich im Schatten dieses Esels ausruhen - und gerät in Streit mit dem Vermieter, der für den Schatten eine Extra-Miete verlangt.
Typischerweise kann man sich Wielands Satire am Ende nicht einigen. Man kehrt unverrichteter Dinge nach Abdera zurück - um sich dort anschließend vor Gericht zu streiten. Die Geschichte hat einen antiken Ursprung. Dass der Dichter sie seinerzeit aufgreift, so erzählt es jemand beim Streifzug, hat ihren Grund in der konfessionellen Zerstrittenheit des damaligen Biberacher Stadtrats. Und eine deutliche Parallele zu vielen Vorgängen weltweit bis heute.